Ole: CeBIT 2015 auf der Sinnsuche?
#Blog´nBurger Treffen
Ich hatte durch @pant3r die spannende Möglichkeit angeboten bekommen, im Rahmen der „Future Talk“-Reihe von der Bertelsmann Stiftungs-Ausgründung FutureChallenges.org berichten zu können und danach am #Blog´nBurger Treffen teilzunehmen.
@pant3r hat meiner Meinung nach mit seinen beiden Formaten und den eigeladenen digitalen Multiplikatoren gezeigt, in welche Richtung sich die Messe in Zukunft weiterentwickeln könnte und sollte. Aber auch andere wegweisende Formate wie die Hangout-On-Air-Reihe von @gsohn oder das Rock-the-Blog-Format haben gezeigt, wie die CeBIT kommunikativer, nerdiger, offener, partizipativer und schräger werden könnte. Von daher bin ich ihm dankbar, dass er uns die Bühne für unser internationales Blogger-Projekt gestellt hat.
Einführung digitaler Arbeits-Tools in der Continental AG
@HaraldSchirmer, der in seinem auf meinen folgenden Vortrag über die eigenen Erfahrungen bei der Einführung digitaler Arbeits-Tools in der Continental AG berichtete, brachte den disruptiven Charakter des Digitalen mit einigen pointierten Aussagen sehr schön auf den Punkt.
Der @haraldschirmer zu #Management,#Führung und bestehende ineffiziente „Verwaltung“ von Menschen durch tradierte HR. http://t.co/NSuBax5xGX
— Ole Wintermann (@olewin) 19. März 2015
Solche Vorträge, die durchaus ein Stück weit quer zum deutschen Büro- und Management-Mainstream liegen, sollte es auf der CeBIT zukünftig sehr viel öfter geben, wenn man Debatten lebendiger gestalten möchte.
„Boss+Leader sind unterschiedliche Rollen. Der Eine hat mit Geld, der Andere mit Engagement zu tun“. #Arbeiten40 v @haraldschirmer#CeBIT — Ole Wintermann (@olewin) 18. März 2015
Disruptiver Charakter des Digitalen
Sehr viel mehr geht es anscheinend nach wie vor darum, das altbekannte Biotop der Büro-Anwendungen in seinem 20. Release zu pflegen. Es täte der Messeleitung und der Messe insgesamt gut, wenn man sich diesen Spiegel einmal kritisch vorhalten würde und Innovatoren wie @gsohn, @pant3r oder @ibo stärker in die Planung und zentrale Kommunikation für die Gesamt-Veranstaltung einbeziehen würde. Ja, diese Innovatoren hatten die Möglichkeit, ihre Formate in die CeBT einzubringen; die Kommunikation der Messeleitung über diese alternativen Formate scheint aber viel zu kurz gekommen zu sein (Ausnahme „Rock the Blog!).
Julia: Entgrenzung der Arbeit zu Lasten der Familien?
Mit einer Reihe von Vorträgen und Experten-Runden versucht die Social Business Arena @ CeBIT in diesem Jahr zum zweiten Mal, die Erfolgsfaktoren und die Herausforderungen der digitalen Transformation der Arbeitsorganisation zu beleuchten.
Richtig angegangen bedeuten „Social Collaboration“, „Enterprise 2.0“, „digitale Transformation“ oder „Arbeiten 4.0“ nicht nur Schlagworte, sondern einen grundlegenden Veränderungsprozess im Unternehmen. Daraus ergeben sich handfeste Vorteile für die Zukunft der Arbeit – seien es flexiblere Arbeitszeitmodelle und mehr Gestaltungsmöglichkeiten für den Einzelnen oder bessere Leistungs- und Innovationsfähigkeit für die Betriebe. Diese können aus anderer Perspektive wiederum zu Nachteilen einer digitalisierten Arbeitswelt werden, wie die Debatte über positive und negative Aspekte der „Entgrenzung der Arbeit“ in der Keynote Diskussion über „Rahmenbedingungen für die Zukunft der Arbeit“ zeigte.
Zukunftsfähige Unternehmenskultur als Zielvorstellung
Für den auf der CeBIT geäußerten Vorschlag, dass Vertreter der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite sowie die Politik die Chancen und Risiken einer (digitalisierten) Zukunft der Arbeit gemeinsam erarbeiten sollten, gibt es mit der Initiative Neue Qualität der Arbeit bereits eine geeignete Plattform. Die Erkenntnisse aus dem neuen INQA-Audit Zukunftsfähige Unternehmenskultur , wonach zukunftsfähige Unternehmenskultur als Zielvorstellung und nicht als (vorgegebener) Maßnahmenkatalog zu definieren ist, lassen sich auf die digitale Transformation der Arbeitsorganisation gut übertragen.
In beiden Fällen handelt es sich nicht um ein klassisches Projekt sondern um einen langfristigen Prozess, bei dem die Wege so individuell wie die Betriebe selbst sind. Wichtiger als einzelne Maßnahmen, Vorgaben oder Regularien ist die gelebte Unternehmenskultur. Das gilt bei der Ausgestaltung von Familienfreundlichkeit genauso wie bei der Einbettung von Social im Unternehmen. Arbeiten 4.0 ist dann nicht in einzelnen Unternehmenssilos verortet, sondern gelebte Unternehmenskultur.
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Liebe Frau Vranken,
auch wir sehen es so, dass die entscheidenden Impulse – und vor allem die Haltung – von Führungsseite kommen muss. Wir freuen uns, am 03.06.2015 darüber zu diskutieren, wie solche Impulse gesetzt werden können.
Vielen Dank für Ihren Beitrag
Ihr Arbeiten 4.0 Team
Vielen Dank für diesen tollen Überblick.
Ich sehe auch die Notwendigkeit in den Unternehmen einen „grundlegenden Veränderungsprozess“ anzuregen. Leider sehe ich davon in meiner Beratungspraxis bislang noch nicht genug. Die Schlagworte sind besonders auf Foren und Messen immer wieder zu hören, aber in den Firmen wird weiterhin diskutiert ob man in Teilzeit Führen kann, ob man Facebook & Co. besser verbieten soll, ob man Unternehmenskennzahlen überhaupt den Mitarbeitern und Führungskräften erzählen sollte („dann könnten diese ja sehen wir unsere Margen aussehen und das weckt Begehrlichkeiten“) und, und. Also wir sind an vielen Stellen noch sehr weit entfernt von neuen Wegen der Kollaboration, daran ändern auch nichts die guten Leuchtturmprojekte. Insofern ist der Ansatz gut mit viel Ausdauer und Sachverstand an individuellen Lösungen zu arbeiten, die dann im Ergebnis zu einer neuen Kultur führen.
Apropo Führen: hier gilt es besonders anzusetzen, den dort sitzen entweder die richtigen oder falschen Rollenmodelle.